FAQ: Software Defined Substation

In Zusammenarbeit mit Locamation haben wir die Software Defined Substation als eine kostengünstige und zukunftssichere Lösung entwickelt. Durch das Hinzufügen des Welotec Substation Servers (RSAPC), Spannungs- und Stromsensoren und der Virtual Merging Unit von Locamation zu einer konventionellen Substation erhalten Sie IEC 61850-Interoperabilität und erweiterte Messungen für virtualisierte Anwendungen.

Worin unterscheidet sich eine „Virtual Merging Unit“ von einer herkömmlichen Merging Unit?

Die „Virtual Merging Unit“ trennt die Erfassung und Digitalisierung von analogen Messwerten und die Merging-Funktionalität. Dadurch können die Messsensoren für Strom und Spannung (CIM und VIM) einfach, robust und konfigurationsfrei gestaltet werden. Alle Messwerte sind zentral verfügbar. Die Merging-Funktionalität läuft auf einem Substation Server. Dies erhöht die Flexibilität und vereinfacht Upgrades.

Verfügt die Virtual Merging Unit über Schutzfunktionen?

Die Virtual Merging Unit (vMU) ist die erste von vielen Anwendungen, die auf der softwaredefinierten Substation Plattform laufen werden. Es sind weitere Anwendungen geplant, die auch Schutzfunktionen umfassen. Die Plattform ist offen, damit auch andere Anwendungen für die Software Defined Substation entwickeln können.

Müssen die Schnittstellenmodule konfiguriert werden?

Dies hängt von der Verwendung und den Anforderungen des ÜNB/DSO ab. Die Schnittstellenmodule haben mehrere Modi. In einem Modus muss die Virtual Merging Unit (VMU) kalibriert und für die abgetasteten Prozesssignale angepasst werden. In diesem Fall ist die Genauigkeit der endgültigen Informationen in den abgetasteten Werteströmen höher und kann auch für fortgeschrittene Anwendungen wie Netzqualität und Zählung verwendet werden. Die Konfiguration erfolgt in der vMU direkt auf dem Substation Server, der als Herausgeber der SV-Ströme fungiert.
Ein anderer Modus erfordert keine vMU und in diesem Fall werden die Messdaten nicht kalibriert. In diesem Fall können die Schnittstellenmodule direkt von IEDs verwendet werden, die mehrere abgetastete Werteströme abonnieren können. Wenn der TSO/DSO die Standardkonfiguration des Schnittstellenmoduls akzeptiert, ist keine Konfiguration erforderlich. Wenn jedoch z. B. das Stromwandlerverhältnis, die svID und die Ziel-MAC-Adresse konfiguriert werden müssen, steht ein einfaches Konfigurationswerkzeug zur Verfügung.

Welche Ausfallsicherheitsfunktionen sind in diesem softwaredefinierten System integriert?

Redundanz kann durch das Hinzufügen einer zweiten Plattform, die Installation redundanter Sensoren oder die Entwicklung einer Hybridlösung erreicht werden, bei der die vMU mit herkömmlichen IEDs kombiniert wird. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die auf die Bedürfnisse oder den Komfort der Versorgungsunternehmen zugeschnitten werden können.

Die Hybridlösung ist ideal für Nachrüstungen. Die Installation der vMU als Zusatzlösung, vielleicht in Kombination mit virtuellen Schutzeinrichtungen. Wenn die technische Lebensdauer Ihrer IEDs wirklich erschöpft ist, können Sie eine zweite Plattform, Schutzanwendungen anderer Hersteller oder moderne Prozessbus-IEDs hinzufügen.

Wie viele IEDs kann ich durch einen Substation Server ersetzen?

Das hängt von der jeweiligen Situation und den Anforderungen des ÜNB/DSO ab. In Zukunft wird es möglich sein, eine komplette Software Defined Substation auf einem einzigen Server zu implementieren. Wir sprechen auch von Substation Funktionen anstelle von IEDs. Ein herkömmliches IED kann viele Substation Funktionen haben. In einer softwaredefinierten Substation sprechen wir besser von Substation Funktionen, da es keine physischen IEDs mehr gibt. Natürlich gibt es immer eine Grenze für die Anzahl der Substation Funktionen, die gleichzeitig auf einem einzigen Server ausgeführt werden können. Denken Sie an die Anzahl der Prozessorkerne und den Speicher. Aber aus unserer Erfahrung in der Vergangenheit mit SASensor waren wir immer in der Lage, alle Substation Funktionen auf einer einzigen Plattform laufen zu lassen… und das war schon vor mehr als 10 Jahren möglich. Heutzutage haben sich Prozessoren und Speicherkapazitäten um ein Vielfaches erhöht. Je nach den Funktionen der Substation kann z. B. ein redundanter Server eingesetzt werden.

Wie groß ist der Unterschied in der Effizienz im Vergleich zu den Kosten zwischen einer konventionellen Lösung und einer softwaredefinierten Lösung?

Der eigentliche Vorteil einer softwaredefinierten Schaltanlage liegt in der Effizienz, der Verringerung des Platzbedarfs und der Zukunftssicherheit: kleinere Installationen, geringerer Einsatz von Rohstoffen, einfachere und schnellere Handhabung durch das Wartungspersonal, einfachere Konfiguration und Prüfung sowie funktionale Erweiterungen durch Software-Updates.

Kurzbeschreibung der Lösung: Der Weg zu einer Software Defined Substation 

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